WaldSCHNACK

Waldwandel im Tangstedter Forst: Wie die Grünen den Klimawandel aktiv im Blick haben

18.11.24 –

Am 19. Oktober 2024 luden die Grünen von Tangstedt und Revierförster Sebastian Bohne zu
einem Waldspaziergang im Tangstedter Forst ein – ein Erlebnis, das eindrucksvoll aufzeigte, wie
der Klimawandel unsere Wälder verändert und wie dringend ökologische Maßnahmen ergriffen
werden müssen. Als Vertreter der Grünen Tangstedt war es uns eine besondere Verpflichtung,
diesen Austausch zu organisieren und zu begleiten. Der 250 Jahre alte Wald, einst ein Geschenk
von Herrn von Schimmelmann, ist heute ein Symbol für die Herausforderung, der sich
Waldwirtschaft und Umweltschutz gleichermaßen stellen müssen.
Sebastian Bohne, der seit zwölf Jahren die Wälder in der Region betreut, führte die Teilnehmer
durch ein Gebiet, das stark von der Dürre 2018 und dem anschließenden Borkenkäferbefall
gezeichnet ist. "Viele Bäume sind abgestorben", erklärte Bohne, "und der Wald steht vor einem
umfassenden Wandel." Doch genau hier setzen wir Grünen an: Der Klimakwandel ist nicht mehr
nur ein theoretisches Zukunftsszenario, er ist Realität – auch direkt vor unserer Haustür.
Ein wichtiger Teil der Grünen Umweltpolitik ist der nachhaltige Umgang mit unseren Wäldern.
Bohnes Ansatz, den Forst auf heimische Arten wie Eichen umzustellen, ist genau der richtige
Schritt, um den Wald widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. Die Förderung der
Eiche soll den Wald stabilisieren, während Baumarten wie die Douglasie, eine nordamerikanische
Art, nur als temporäre Lösung dienen. Diese Strategie zeigt: Es braucht langfristiges Denken, um
die natürlichen Lebensräume in Tangstedt und anderswo zu bewahren. "Wir müssen weg von der
Monokultur", betonte Bohne, "und hin zu einer vielfältigen Waldlandschaft."
Wir Grünen unterstützen solche Maßnahmen ausdrücklich und setzen uns dafür ein, dass
ökologische Waldwirtschaft die Zukunft wird. Der Forst ist ein wichtiger CO₂-Speicher, und es ist
essenziell, dass das gefällte Holz im Sinne der Kreislaufwirtschaft genutzt wird, um das CO₂
gebunden zu halten. Dies geht Hand in Hand mit unserer Forderung, dass die lokale
Waldwirtschaft nicht auf kurzfristigen Profit, sondern auf Nachhaltigkeit ausgerichtet wird.
Neben der wirtschaftlichen und ökologischen Dimension hat der Tangstedter Forst auch eine
soziale Funktion, wie Bohne betonte: "Wir bieten hier Raum für Waldkindergärten, Wanderungen
und andere Erholungsangebote." Gerade diese Verbindung von Naturschutz, Bildung und
Freizeitmöglichkeiten zeigt, wie wichtig es ist, die Balance zwischen Mensch und Natur zu
wahren. Wald ist nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern auch Rückzugsort für Mensch und Tier.
Ein weiteres Thema, das uns als Grünen besonders am Herzen liegt, ist der Artenschutz. Der
Waldwandel bringt neue Herausforderungen mit sich, aber auch Chancen: Totholzinseln, die
zunächst wie ungenutzte Flächen erscheinen, sind wichtige Lebensräume für viele Vögel, Insekten
und andere Tiere. Das FSC-Zertifikat, mit dem die Tangstedter Försterei ausgezeichnet ist,
verpflichtet zu einer ökologischen Waldwirtschaft – ein Modell, das wir begrüssen und fördern.
Der Spaziergang zeigte deutlich, dass die Waldzukunft nicht nur in den Händen der Förster liegt,
sondern auch von den politischen Rahmenbedingungen abhängt. Die Grünen setzen sich daher
für eine Waldpolitik ein, die dem Klimawandel entschlossen begegnet, die Artenvielfalt schützt
und gleichzeitig die sozialen und wirtschaftlichen Funktionen des Waldes wahrt. "Wald ist immer
in Bewegung", schloss Bohne, "und wir Förster müssen uns dieser Entwicklung anpassen."
Genau das ist unser grünes Ziel: Den Wald nicht nur zu schützen, sondern aktiv an seiner
Entwicklung mitzuwirken.
Für die Grünen aus Tangstedt steht fest: Der Wald ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie
Klimaschutz, Artenvielfalt und nachhaltige Wirtschaft zusammengehören – und wie wir
gemeinsam diese Werte erhalten können.
Und ein letzter Hinweis an alle Besucher: Liebe Hundebesitzer, nehmt bitte die schwarzen
Kotbeutel mit nach Hause. Unser Forst ist ein Naturwald, und Papierkörbe gehören hier nicht hin.
Liebe Reiter, wir bitten euch, auf den ausgeschilderten Reiterwegen zu bleiben.

Martin Schneider-Lau, Ortsverband Tangstedt, Bündnis90 / Die Grünen

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