Wal spuckt Plastik

12.10.18 –

Vom Weltall aus betrachtet ist unsere Erde ein blauer Planet, denn 71 % unserer Erde sind von Meeren bedeckt. Doch etwas ist neu: Im Pazifik entsteht ein neuer Kontinent aus Plastikmüll, der bereits so groß wie Indien ist. Da ist es kein Wunder, dass Mitte des Jahres ein Grindwal an Thailands Küste fünf Plastiktüten erbricht und an weiteren 80 Plastiktüten in seinem Magen stirbt! Aber auch direkt vor unserer Haustür sind Plastikabfälle eine Gefahr für Fische, Vögel und Meeressäuger. In der Nordsee wurden 11 kg Müll (hauptsächlich Plastik) pro Quadratkilometer ermittelt. Die Tiere ersticken, erleiden tödliche Verstopfung oder verhungern bei vollem Magen, denn Plastik braucht über 400 Jahre bis es sich in das sogenannte Mikroplastik zersetzt. Dieses gelangt nun über die Fische auch in unsere Nahrungskette. Aber nicht nur im Meer ist Plastik ein Problem. Auch unser Kompost ist voller Mikroplastik. Biomüll aus Haushalten und Gewerbe ist eine der Hauptquellen für Plastikrückstände im Kompost - meist von Einwickelplastik für Lebensmittel. Abgelaufene Lebensmittel werden mit Plastikverpackung kleingehackt und diese Speisereste werden an Biogasanlagen geliefert. Zurzeit wird in Deutschland die Selbstverpflichtung des Einzelhandels, kostenlose Plastiktüten abzuschaffen „gefeiert“. Anderswo ist man da schon viel weiter: Costa Rica will bis 2021 der erste Staat weltweit werden, der komplett auf Einwegplastik verzichtet. Frankreich will ab 2020 Plastikgeschirr verbieten. Kenia verbietet schon jetzt die Herstellung von Plastik. Neuseeland verbietet ab 2018 Mikroplastik in Kosmetikprodukten. In Ruanda sind Plastiktüten seit 10 Jahren verboten! Und in Italien leben ca. 6 Millionen Italiener in Zero-Waste-Gemeinden, sprich Null-Abfall Gemeinden. Im Übrigen häufen wir in Deutschland europaweit am meisten Müll an! Von den 78 Millionen Tonnen der weltweit gebrauchten Plastikverpackungen gelangen 32 % in die Umwelt … Eine Lastwagenladung Plastikmüll gelangt, laut WWF pro Minute ins Meer! Bis 2050 wäre dann genauso viel Müll wie Fisch im Meer. Was können wir tun, um dies zu verhindern? Plastiktüten vermeiden und zum Einkauf Körbe etc. mitnehmen unseren Müll richtig trennen keine Kosmetik mit Mikroplastikpartikeln kaufen (Acrylate, Copolymer, Polyamide, Polyethylen, Polypropylen) Nachfüllpacks für Waschpulver und Flüssigseifen erzeugen weniger Müll Obst und Gemüse ohne Tüte kaufen, denn Früchte haben ihre eigene schützende Hülle keine Trinkhalme oder Plastikgeschirr benutzen keinen Kaffee-to-go kaufen, lieber einen Mehrwegbecher mitbringen und auffüllen lassen oder den Kaffee in Ruhe im Café genießen beim Kleidungskauf auf Naturmaterialien achten In diesem wunderbaren Sommer waren viele von uns am Meer … und was einem da an den Füßen klebt, Sand oder Plastik(-Gemisch)?

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