Wasser und Gülleflut

17.11.18 –

Ich komme aus dem Urlaub zurück und freue mich jedes Mal aufs Neue! Wasserhahn aufdrehen und direkt daraus trinken! Und seitdem ich das Buch „Wasser“ von Maja Lunde gelesen habe, ist die Freude noch größer. Warum? Das sollten Sie selber lesen…. Unserer Grundwasser ist bedroht. Mit Malta hat Deutschland die höchsten Nitratwerte in der EU. In Deutschland wurde die Fleischproduktion in den letzten Jahrzehnten stark ausgebaut. Und das riecht man - auch in Tangstedt. Jährlich entstehen über 200 Millionen Kubikmeter flüssiger Wirtschaftsdünger (Gülle). Diese Mischung aus Urin und Kot von den Tieren wird auf unsere Felder gebracht und dies führt zu den hohen Nitratwerten im Grundwasser. Regionen mit viel Tierhaltung und Ackerbau sind besonders betroffen. Die Ställe quellen über vor Gülle. Viele Felder verwandeln sich in Entsorgungszentren. Eine Konzentration von Nitrat über dem gültigen Grenzwert kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen haben - das Krebsrisiko steigt. Auch die Ammoniakemission ist gesundheitsschädlich. Um ca. 27% sind die Grenzwerte von 50 mg pro Liter in Deutschland überschritten. Deshalb hat die EU Deutschland wegen zu hoher Werte beim europäischen Gerichtshof verklagt. Seit 2017 gibt es nun die neue Düngeverordnung, um die Belastung zu reduzieren. Doch wird dies in der Realität auch eingehalten, wer überprüft dies? In den Niederlanden beispielsweise will niemand die Gülle haben. Dort gibt es zu viele Tiere auf zu wenig Fläche und eine strengere Gesetzgebung. So darf dort 7 Monate nicht gedüngt werden. In Deutschland sind es nur 4 Monate Sperrfrist. Aus diesem Grunde wird ein großer Teil der niederländischen Gülle nach Deutschland gebracht. Denn in Deutschland wird man die Gülle kostengünstig los, zum Teil sogar illegal, so finden diese Transporte nachts statt. Leider müssen unsere Wasserversorger nun zu immer teureren Aufbereitungsmethoden greifen, um das Rohwasser von Nitrat zu reinigen. Eine Preissteigerung von bis zu 50% wird erwartet. Das heißt, dass wir bald für die Überdüngung in unserer Region bezahlen werden. Unser Fleisch bleibt schön günstig! Aber unser Trinkwasser wird bald teuer und knapp! Vielleicht ist es ja doch anders herum besser, weniger billiges Fleisch verzehren und dafür weiterhin bedenkenlos aus dem Wasserhahn trinken, in die Alster springen und im Itzstedter See baden? Ihre Grünen Tangstedt

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