Stachlige Mitbewohner

18.10.18 –

Der Herbst ist die richtige Zeit, sich Gedanken um unsere stachligen Outdoor-Mitbewohner zu machen, die Igel. Denn allzu "gute" Gartenpflege macht unseren nützlichen Freunden da draußen ganz schön zu schaffen. Mit Laubsaugern werden die nicht nur die Blätter, sondern auch jede Menge Beutetiere der Igel wie Käfer und Larven aufgesaugt und geschreddert. Besser ist hier die gute alte Laubharke, die spart Energie und verursacht keinen Lärm. Auf Motorsensen sollte gänzlich verzichtet werden, sie sind nach dem Auto die häufigste Todesursache für Igel, die sich gern unter Hecken und zwischen Sträuchern aufhalten. Um den Winter zu überstehen, brauchen sie ein geeignetes Winterquartier. Als Unterschlupf dienen offene Komposthaufen oder Stellen, an denen Reisig und Gartenabfälle gelagert werden. Diese müssen dann aber unbedingt bis zum Frühjahr liegenbleiben dürfen. Das Vergittern von Kellerfenstern und Lüftungsschächten sowie anderen Gruben im Garten, in die Tiere hineinfallen können, ist gegebenenfalls lebensrettend. Genau so wie der Ausstieg aus Teichen und Swimmingpools, sofern diese frei zugänglich sind, z.B. mit einer kleinen Treppe aus Ziegelsteinen. Unter diesen Bedingungen sollte jeder Igel ohne menschliche Hilfe gut durch den Winter kommen. Besonders engagierte Tierfreunde stellen den Igeln im Herbst Katzenfutter oder auch speziell erhältliches Igelfutter zu Verfügung, jedoch freuen sich hierüber auch allerlei andere Mitbewohner wie Ratten, was nicht immer gewollt ist. Eine Wasser-Tränke ist in diesem trockenen Jahr auf jeden Fall hilfreich, für alle unsere Gartenbewohner und Vögel. Milch vertragen Igel - entgegen der landläufigen Meinung - überhaupt nicht. Igel brauchen menschliche Hilfe, wenn sie: • Sich bei Kontakt nicht sofort zusammenrollen • Einen sehr mageren und kläglichen Eindruck machen, deutlich unter 500g wiegen • Apathisch oder verletzt sind Doch Vorsicht, nehmen Sie den Igel nicht einfach mit in geheizte Räume, wo sich Parasiten wie Würmer und Flöhe (Handschuhe!) sehr schnell vermehren können. Auch sind sie keinesfalls als Haustiere oder Spielgefährten für Kinder geeignet. Am besten suchen Sie professionelle Hilfe, für Tangstedt bei der Wildtier-Auffangstation Hamburg-Schleswig-Holstein unter der Telefonnummer 04121 / 450 19 39 (www.wildtierstation-hamburg.de) in Klein Offenseth-Sparrieshoop Kreis Pinneberg. Natürlich gibt es auch noch andere Organisationen, die sich kümmern, jedoch waren diese aktuell schon jetzt mit Igeln überlastet oder wir sind wir bei den Notrufnummern gar nicht erst durchgekommen. Diese Informationen haben wir in Zusammenarbeit mit dem für Tangstedt zuständigen Tierheim Grosshansdorf und dem Tierschutz Magazin zusammengestellt. Ihre Grünen Tangstedt